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„Wie können wir Verabschiedungen und Bestattungen persönlich gestalten? Wie können wir dazu beitragen, dass wir in Würde von unseren Angehörigen Abschied nehmen können?“ – Diese Fragen wurden an mehreren Workshops des Vereins für eine offene Kirche aufgeworfen. In vielen Pfarreien ist es möglich, eine Beerdigung in Abstimmung mit den zuständigen Priestern stilvoll zu begehen. Die Priester gehen auf die Wünsche der Angehörigen ein; der Verstorbene wird mit angemessenen persönlichen Worten gewürdigt.

Leider gibt es in einzelnen Pfarreien aber auch die gegenteilige Erfahrung: Die Beerdigung wird wie ein unpersönliches Ritual abgewickelt. Die Trauernden finden keinen guten Zugang zu den rituellen Handlungen und Texten, fühlen sich fremd. Der Verstorbene wird kaum gewürdigt, seine Persönlichkeit kommt nicht zur Sprache, irritierende Texte werden gelesen.

Diese, hier etwas zugespitzte, Erfahrung führte zum Wunsch, der Verein für eine offene Kirche möge sich ein Angebot in diesem Bereich überlegen. Seit rund zwei Jahren ist nun eine Gruppe unterwegs, die sich den Namen „Abschied in Würde“ gegeben hat. Nachdem die Mitwirkenden erste Erfahrungen sammeln konnten, möchten sie nun mit dem Angebot an eine breitere Öffentlichkeit treten.

Sakramente und Sakramentalien

In der Gruppe „Abschied in Würde“ wurden bereits viele Überlegungen angestellt, die auch für die Öffentlichkeit wissenswert sind. Sakramententheologisch ist zu sagen, dass eine kirchliche Beerdigung nicht zu den sieben Sakramenten zählt. Man kann aber eine Beerdigung zu den sogenannten „Sakramentalien“ zählen – zu den heiligen Zeichen ausserhalb der sieben Sakramente. Für die Feier einer Beerdigung ist deshalb nicht zwingend ein ordinierter Amtsträger (Priester) erforderlich. Auch geschulte Laien können eine Beerdigung gültig feiern. Dieser Hintergrund ist bedeutsam für die Aktivitäten der Gruppe „Abschied in Würde“.

Hinzu kommt, dass die Friedhöfe in unseren liechtensteinischen Gemeinden in der Regel im Gemeindebesitz sind. Jeder Einwohner der Gemeinde hat ein Anrecht auf einen Grabplatz, unabhängig von seiner Religion oder Weltanschauung. Die Arbeitsgruppe hat diese Fragen bereits abgeklärt. Die Vorsteherkonferenz und die Regierung wurden entsprechend über das Angebot informiert.

Wichtig ist dem Team von "Abschied in Würde" immer das persönliche Gespräch mit den Angehörigen und das Eingehen auf die persönlichen Vorstellungen und Wünsche. Für den Kontakt hat man eine eigene Telefon-Nummer eingerichtet: 00423 789 00 99

Die Mitwirkenden bei „Abschied in Würde“ betonen, dass sie ihre Arbeit vor einem christlichen Hintergrund verstehen. Es soll keine Konkurrenz zu den lebendigen Pfarreien sein. Und keine Konkurrenz zur Hospizbewegung – in den Bereichen der Sterbebegleitung oder der Trauerbegleitung arbeitet die Gruppe direkt mit der Hospizbewegung zusammen.

Alle weiteren Informationen auf dem Flyer (hier anklicken).